Stadtschloss-Treff Moabit (Foto Christian Winterstein 2023)
Die Kollegen vom Moabiter Ratschlag e. V. bereiteten in der Küche Schnittchen zu und füllten den Orangensaft in die Gläser, als ich an diesem Sonntag, den 30. Juli um halb zwölf mittags kam. Ein letzter, prüfender Blick auf die Bilder, ja, sie hängen einigermaßen gerade, und den Fußboden noch ein wenig ausgefegt: So, nun konnten die Gäste kommen.
Der Moabiter Ratschlag e. V. hält ein breit gefächertes Angebot an sozialer Beratung und kulturellen Angeboten für die Bewohner und Bewohnerinnen vor. Alle, ob Jung oder Alt, behindert oder nicht behindert, werden angesprochen und motiviert, sich für ihre Belange und ihren Kiez zu engagieren. Es gibt Beratung rund um Mietrechtsfragen oder die Pflege. Freizeitaktivitäten für Kinder, Kino- und Kochabende stehen auf dem Programm. Die Nachbarn sollen mit Akteuren und Initiativen aus dem Kiez in Kontakt kommen. Ziel dabei ist die „Stadtentwicklung von unten“, die mit sozialer Arbeit verbunden ist. Die Stadt soll allen gehören, unabhängig vom Einkommen. Neu im Angebot ist der Nachbarschaftstreff am Sonntag von 12:00 bis 16:00 Uhr, in dessen Rahmen die Vernissage stattfand. 25 Menschen kamen, um die Fotografien von der Beusselstraße zu sehen und das lecker zubereitete Mittags- und Kuchenangebot zu genießen. Teils waren es Stammgäste des Stadtschloss-Treffs, teils aber auch Menschen, die durch die Ausstellung angelockt zum ersten Mal kamen. Es war spannend zu beobachten, wie zum Beispiel ein junges Englisch sprechendes Paar jedes einzelne Bild ganz akribisch unter die Lupe nahm. Aber auch die Anmerkungen anderer Gäste sind wichtig für die weitere Ausstellungsarbeit. So wunderte sich Brandon, der vor vielen Jahren aus Irland nach Berlin gekommen war, über die schwarze Rahmung der Bilder. Ich informierte die Gäste über die Idee und das Anliegen des Foto- und Ausstellungsprojekts „Beusselstraße – Gestern und Heute“. Woher stammen die Fotos von damals? Aus der Fotosammlung des Landesarchivs Berlin. Und wie kommt man da ran? Einfach die Webseite des Landesarchivs aufrufen. Die Rückmeldungen, die ich von den Gästen bekam, lauteten auf den Punkt gebracht: „Gelungen!“
Übrigens hatte ich den Tag zuvor gesehen, dass der Schaukasten vor dem Rathaus Tiergarten leer steht. Ich könnte mir gut vorstellen, „Beusselstraße – Gestern und Heute“ dort unterzubringen.