Lesung in der Schiller-Bibliothek – ein würdevolles Gedenken!

Gedenkstele für Otto und Elise Hampel (Foto Christian Winterstein 2019)

Gedenkstele für Otto und Elise Hampel, Müllerstraße 147 in Berlin-Wedding (Foto Christian Winterstein 2019)

Rund 40 Menschen hatten sich am frühen Abend an der Gedenkstele für Otto und Elise Hampel versammelt. Vor 81 Jahren, am 8. April 1943, wurde das Arbeiterehepaar, das sich in Postkarten und Flugzetteln gegen Diktatur und Krieg ausgesprochen hatte, vom nationalsozialistischen Staat in der Hinrichtungsstätte Plötzensee ermordet. Nathan Friedenberg vom Mitte-Museum Berlin ging näher auf die Gedenkstele ein, die sowohl Informationen zur Widerstandsaktion der Hampels enthält als auch zu deren literarischen Verarbeitung in Hans Falladas Roman Jeder stirbt für sich allein (posthum 1947 erschienen).

Die Gedenkstele wurde am 21. Juli 2018, Falladas 125. Geburtstag, eingeweiht. Gestaltet wurde sie von der deutschen Installationskünstlerin Ingeborg Lockemann. Auf der Vorderseite steht ein Schriftzug mit einem Auszug aus einer der Widerstandsschriften der Hampels: Wache auf! Wir müssen uns von der Hitlerei befreien! 2020 wurde die Gedenkstele zerstört, anschließend aber wieder aufgerichtet. Seitdem wird sie immer wieder mit Hakenkreuzen beschmiert.

In der anschließenden dialogisch-szenischen Lesung Wer waren Otto und Elise Hampel? in der Schiller-Bibliothek konnten Wilhelm Holthus und ich die Informationen auf der Gedenkstele vertiefen mit unserer Gegenüberstellung der Gestapo- und Nazijustizakten zum Fall Hampel und der literarischen Verarbeitung der Widerstandsaktion durch Falladas Jeder stirbt für sich allein. Nach der Lesung war noch Zeit für Nachfragen, die das Publikum interessiert nutzte.

Das nachstehende Foto zeigt meinen Mitleser Wilhelm Holthus (links) und mich (rechts) bei der Vorbereitung der Lesung in der Schiller-Bibliothek. Es stammt von Frauke Raue, die für die Öffentlichkeitsarbeit in der Schiller-Bibliothek zuständig ist.

Wer waren Otto & Elise Hampel – eine dialogisch-szenische Lesung mit Christian Winterstein und Wilhelm Holthus

Ausschnitt einer fotografischen Reproduktion eines überlieferten Hampel-Flugzettels (Foto vom Foto Christian Winterstein 2018)

Ausschnitt einer fotografischen Reproduktion eines überlieferten Hampel-Flugzettels (Foto vom Foto Christian Winterstein 2018)

Dialogisch-szenische Lesung »Wer waren Otto und Elise Hampel?« mit Christian Winterstein und Wilhelm Holthus am Montag, den 8. April um 18:00 Uhr in der Schiller-Bibliothek Berlin.

Über die Menschen des Arbeiterwiderstands im Nationalsozialismus beziehungsweise des »Widerstands von unten« ist wenig bekannt. Eine Ausnahme bilden Otto und Elise Hampel. Über ihre Widerstandsaktivitäten gibt es sowohl Gestapo- und Nazijustizakten als auch deren literarische Verarbeitung durch Hans Fallada in seinem 1947 posthum erschienenen Roman »Jeder stirbt für sich allein«.

Wilhelm Holthus und ich lesen Auszüge aus den Nazijustizakten zum Fall Hampel als auch Textpassagen aus Falladas Roman. Das dialogische Prinzip der Gegenüberstellung der historischen Dokumente mit den Romanpassagen schafft dabei einen informativen und spannungsreichen Zugang zum Fall. Beide Zugriffsweisen ergänzen sich: Wo die Akten keine oder nur sehr spärliche Informationen liefern, füllt Fallada bestehende Leerstellen mit seinen schriftstellerischen Mitteln. Dabei gelingt es ihm sehr überzeugend, ein Sittenbild der Gesellschaft zur Zeit des Nationalsozialismus zu zeichnen. Es gibt sowohl Übereinstimmungen als auch Abweichungen zwischen den historisch belegten Fakten und der literarischen Verarbeitung.

Angesichts zunehmender nationalistischer und rechtsextremer Tendenzen in der bundesrepublikanischen Gesellschaft ergibt sich aus der Auseinandersetzung mit dem »Fall Hampel« nicht zuletzt auch die Frage, welche Ermutigung von deren Widerstandsaktivitäten für uns heute ausgehen kann.

Treffpunkt ist zunächst um 17:30 Uhr an der Gedenkstele für Elise und Otto Hampel, Müllerstraße 147. Dort gibt Nathan Friedenberg (Sachgebietsleitung Erinnerungskultur und Geschichte/Leitung Mitte Museum) eine Einführung. Um 18:00 Uhr beginnt die Lesung in der naheliegenden Schiller-Bibliothek.

Der 8. April ist übrigens das Datum, an dem Otto und Elise Hampel 1943 in der Hinrichtungsstätte Plötzensee hingerichtet wurden.

Veranstalter der Lesung ist das Mitte-Museum Berlin in Kooperation mit der Schiller-Bibliothek.

»Wer waren Otto und Elise Hampel?«, Schiller-Bibliothek Berlin, Müllerstraße 149 in 13353 Berlin (U-Bahn U6/U9; Bus 120, 121, 142, 147), Montag, den 8. April. Beginn: 17:30 Uhr an der Gedenkstele für Elise und Otto Hampel. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei!

Lesung in der Zentralbibliothek Bremen – ein schöner Erfolg!

Zentralbibliothek Bremen (Foto und Bearbeitung Christian Winterstein 2021)

Zentralbibliothek Bremen (Foto und Bearbeitung Christian Winterstein 2021)

Wer waren Otto und Elise Hampel? in der Krimi-Bibliothek der Zentralbibliothek Bremen war ein schöner Erfolg! Die Veranstaltung am 8. Februar war bis auf den letzten Platz besetzt. Das Veranstaltungsmanagement der Bibliothek hatte ganze Arbeit geleistet und für einen wundervollen Rahmen gesorgt. Spannend war mitzubekommen, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer, um die 30 an der Zahl, offenbar ein feines Gespür auch für die absurden und komischen Stellen in Jeder stirbt für sich allein hatten, die Fallada selbst oder gerade in einem so schweren Kapitel wie Der letzte Weg eingebaut hatte. Dass diese Zwischentöne für das Publikum erlebbar wurden, war das Verdienst meines Kollegen Wilhelm Holthus, der die Fallada-Passagen wieder sehr anschaulich vortrug: am Ende verdienter Applaus eines zufriedenen Publikums.

Wer waren Otto & Elise Hampel? – eine dialogisch-szenische Lesung mit Christian Winterstein und Wilhelm Holthus

Ausschnitt einer fotografischen Reproduktion eines überlieferten Hampel-Flugzettels (Foto vom Foto Christian Winterstein 2018)

Ausschnitt einer fotografischen Reproduktion eines überlieferten Hampel-Flugzettels (Foto vom Foto Christian Winterstein 2018)

Dialogisch-szenische Lesung »Wer waren Otto & Elise Hampel« mit Christian Winterstein und Wilhelm Holthus am Donnerstag, den 8. Februar um 17:00 Uhr in der Stadtbibliothek Bremen.

Über die Menschen des Arbeiterwiderstands im Nationalsozialismus beziehungsweise des »Widerstands von unten« ist wenig bekannt. Eine Ausnahme bilden Otto und Elise Hampel. Über ihre Widerstandsaktivitäten gibt es sowohl Gestapo- und Nazijustizakten als auch deren literarische Verarbeitung durch Hans Fallada in seinem 1947 posthum erschienenen Roman »Jeder stirbt für sich allein«.

Wilhelm Holthus und ich lesen Auszüge aus den Nazijustizakten zum Fall Hampel als auch Textpassagen aus Falladas Roman. Das dialogische Prinzip der Gegenüberstellung der historischen Dokumente mit den Romanpassagen schafft dabei einen informativen und spannungsreichen Zugang zum Fall. Beide Zugriffsweisen ergänzen sich: Wo die Akten keine oder nur sehr spärliche Informationen liefern, füllt Fallada bestehende Leerstellen mit seinen schriftstellerischen Mitteln. Dabei gelingt es ihm sehr überzeugend, ein Sittenbild der Gesellschaft zur Zeit des Nationalsozialismus zu zeichnen. Es gibt sowohl Übereinstimmungen als auch Abweichungen zwischen den historisch belegten Fakten und der literarischen Verarbeitung.

Angesichts aktuell zunehmender nationalistischer und rechtsextremer Tendenzen in der bundesrepublikanischen Gesellschaft ergibt sich aus der Auseinandersetzung mit dem »Fall Hampel« nicht zuletzt auch die Frage, welche Ermutigung von deren Widerstandsaktivitäten für uns heute ausgehen kann.

Die Lesung ist eingebettet in ein umfangreiches Programm der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und des Vereins »Erinnern für die Zukunft e. V.« zum 27. Januar, dem offiziellen Gedenktag der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer des Nationalsozialismus:

https://www.politische-bildung-bremen.de/veranstaltung/wer-waren-otto-und-elise-hampel

https://www.politische-bildung-bremen.de/assets/Programm_27_Januar_2024_Broschuere.pdf

»Wer waren Otto und Elise Hampel?«, Stadtbibliothek Bremen (Zentralbibliothek), Krimibibliothek im 2. OG, Am Wall 201 in 28195 Bremen (Straßenbahnlinien 2 und 3, Haltestelle Domsheide), Donnerstag, den 8. Februar, Beginn: 17:00 Uhr. Eintritt frei!

Lesung in der Dorotheenstädtischen Buchhandlung – eine ermutigende Resonanz!

Dorotheenstädtische Buchhandlung Moabit.

Dorotheenstädtische Buchhandlung (Foto Christian Winterstein 2023)

Die Atmosphäre in der bis auf den letzten Platz besetzten Kunststätte Dorothea war erwartungsvoll, als Wilhelm Holthus und ich am Freitag, den 24. November, kurz nach 20:00 Uhr mit unserer dialogisch-szenischen Lesung begannen: „Wer waren Otto und Elise Hampel?“

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Wer waren Otto & Elise Hampel? – eine dialogisch-szenische Lesung mit Christian Winterstein und Wilhelm Holthus

Ausschnitt einer fotografischen Reproduktion eines überlieferten Hampel-Flugzettels (Foto vom Foto Christian Winterstein 2018)

Ausschnitt einer fotografischen Reproduktion eines überlieferten Hampel-Flugzettels (Foto vom Foto Christian Winterstein 2018)

Über die Menschen des Arbeiterwiderstands im Nationalsozialismus beziehungsweise des »Widerstands von unten« ist wenig bekannt. Eine Ausnahme bilden Otto und Elise Hampel. Über ihre Widerstandsaktivitäten gibt es sowohl Gestapo- und Nazijustizakten als auch deren literarische Verarbeitung durch Hans Fallada in seinem 1947 posthum erschienenen Roman »Jeder stirbt für sich allein«.

Wilhelm Holthus und ich lesen Auszüge aus den Nazijustizakten zum Fall Hampel als auch Textpassagen aus Falladas Roman. Das dialogische Prinzip der Gegenüberstellung der historischen Dokumente mit den Romanpassagen schafft dabei einen informativen und spannungsreichen Zugang zum Fall. Beide Zugriffsweisen ergänzen sich: Wo die Akten keine oder nur sehr spärliche Informationen liefern, füllt Fallada bestehende Leerstellen mit seinen schriftstellerischen Mitteln. Dabei gelingt es ihm sehr überzeugend, ein Sittenbild der Gesellschaft zur Zeit des Nationalsozialismus zu zeichnen. Es gibt sowohl Übereinstimmungen als auch Abweichungen zwischen den historisch belegten Fakten und der literarischen Verarbeitung.

Angesichts aktuell zunehmender nationalistischer und rechtsextremer Tendenzen in der bundesrepublikanischen Gesellschaft ergibt sich aus der Auseinandersetzung mit dem »Fall Hampel« nicht zuletzt auch die Frage, welche Ermutigung von deren Widerstandsaktivitäten für uns heute ausgehen kann.

Dialogisch-szenische Lesung »Wer waren Otto und Elise Hampel?«  mit Christian Winterstein und Wilhelm Holthus am 24. November 2023 um 20:00 Uhr in der Dorotheenstädtischen Buchhandlung (Kunststätte Dorothea), Turmstraße 5 in 10559 Berlin (M10, Haltestelle Kriminalgericht Moabit).

www.dorotheenstaedtische.de/event/jeder-stirbt-fuer-sich-allein/#more-511

Veröffentlichung: Sind Elise und Otto Hampel Helden für Sie? Von Christian Winterstein

Profilfotografien von Otto und Elise Hampel in der Galerie vom Kulturverein Feldberger Land e.V. (Foto Christian Winterstein 2019)

Profilfotografien von Elise und Otto Hampel in der Galerie vom Kulturverein Feldberger Land e. V. (Foto Christian Winterstein 2019)

Erschienen im „Salatgarten“, der Halbjahresschrift der Hans-Fallada-Gesellschaft e. V. Feldberger Seenlandschaft.

Der Artikel befasst sich mit der Frage, ob die Bezeichung „Helden“ angemessen und sinnvoll ist, um den Hampels und ihrem Widerstand, den sie gegen das nationalsozialistische Regime leisteten, gerecht zu werden und führt zu der sich daran anschließenden Frage, wie man sich in einer Diktatur verhalten sollte. Dabei nimmt er Gedanken des Literaturwissenschaftlers F. W. Springer zum Widerstand in einer Diktatur als moralische Pflicht auf. Keine Schuld auf sich zu laden, ist der entscheidende Punkt, der in der Auseinandersetzung mit dem historischen Beispiel des Arbeiterehepaars Hampel herausgearbeitet und in der Bildungsarbeit mit jungen Menschen für Themen aus ihrer Lebenswelt geöffnet werden kann.

https://fallada.de/wp-content/uploads/Salatgarten-2-2022.pdf

Wer waren Otto & Elise Hampel? – eine szenische Lesung mit Christian Winterstein

Ausschnitt einer fotografischen Reproduktion eines überlieferten Hampel-Flugzettels (Foto vom Foto Christian Winterstein 2018)

Ausschnitt einer fotografischen Reproduktion eines überlieferten Hampel-Flugzettels (Foto vom Foto Christian Winterstein 2018)

Die von mir konzipierte Lesung beleuchtet die Berliner Widerstandskämpfer und ihren Kampf gegen die Nazi-Diktatur aus der Perspektive der überlieferten Gestapo- und Nazijustiz-Akten und aus der Perspektive der literarischen Verarbeitung ihres Schicksals im Roman Jeder stirbt für sich allein von Hans Fallada (posthum 1947 erschienen). Die wechselseitige Gegenüberstellung der Inhalte aus den historischen Dokumenten und der Romanpassagen sorgt für einen informativen und spannenden Abend zugleich.

Hans-Fallada-Haus,

Falladaring 10,

15366 Neuenhagen bei Berlin.

Donnerstag, den 21. Juli 2022, 18:00 Uhr.

Weitere Informationen:

https://bibliothek-neuenhagen.de/Informationen/Hans-Fallada-Haus

Wer waren Otto und Elise Hampel? – eine Lesung für zwei Sprecher

Ausschnitt einer fotografischen Reproduktion eines überlieferten Hampel-Flugzettels (Foto vom Foto Christian Winterstein 2018)

Ausschnitt einer fotografischen Reproduktion eines überlieferten Hampel-Flugzettels (Foto vom Foto Christian Winterstein 2018)

„Wer waren Otto und Elise Hampel? – eine Lesung für zwei Sprecher“ beleuchtet die Berliner Widerstandskämpfer und ihren Kampf gegen die Nazi-Diktatur aus der Perspektive der überlieferten Gestapo- und Nazijustiz-Akten und aus der Perspektive der literarischen Verarbeitung ihres Schicksals im Roman Jeder stirbt für sich allein von Hans Fallada (posthum 1947 erschienen). Die Entstehungsgeschichte des Romans, Textpassagen aus Jeder stirbt für sich allein, Form und Inhalt der Widerstandsschriften sowie die Frage, was können wir heute von den Hampels lernen, stehen im Mittelpunkt der Lesung. Sie vermittelt ein differenziertes Bild des Arbeiterehepaars und der Zeit, in der es lebte. Während der Lesung werfe ich einige der überlieferten Widerstandsschriften (Postkarten und Flugzettel) mit einem Lichtprojektor an die Leinwand. Die Lesung resultiert aus der Arbeit an dem Ausstellungsprojekt „Otto und Elise Hampel – Karte bitte wandern lassen!“ das seit 2015 durch die Bildungs-, Kultur- und Museumslandschaft wandert: so unter anderem im Hans-Fallada-Museum in Carwitz.

Anna-Ditzen-Bibliothek Neuenhagen bei Berlin,

Hauptstraße 2,

15366 Neuenhagen bei Berlin.

Mittwoch, den 1. Dezember 2021, 8:00 Uhr.

(Schulveranstaltung mit dem Einstein-Gymnasium Neuenhagen bei Berlin)