Ausschnitt einer fotografischen Reproduktion eines überlieferten Hampel-Flugzettels (Foto vom Foto Christian Winterstein 2018)
Dialogisch-szenische Lesung »Wer waren Otto und Elise Hampel?« mit Christian Winterstein und Wilhelm Holthus am Donnerstag, den 7. November von 19:00 bis 21:00 Uhr im Kultursalon des Arbeitskreises Regionalgeschichte e. V. in 31535 Neustadt-Averhoy.
Über die Menschen des Arbeiterwiderstands im Nationalsozialismus beziehungsweise des »Widerstands von unten« ist wenig bekannt. Eine Ausnahme bilden Otto und Elise Hampel. Über ihre Widerstandsaktivitäten gibt es sowohl Gestapo- und Nazijustizakten als auch deren literarische Verarbeitung durch Hans Fallada in seinem 1947 posthum erschienenen Roman »Jeder stirbt für sich allein«.
Wilhelm Holthus und ich lesen Auszüge aus den Nazijustizakten zum Fall Hampel als auch Textpassagen aus Falladas Roman. Das dialogische Prinzip der Gegenüberstellung der historischen Dokumente mit den Romanpassagen schafft dabei einen informativen und spannungsreichen Zugang zum Fall. Beide Zugriffsweisen ergänzen sich: Wo die Akten keine oder nur sehr spärliche Informationen liefern, füllt Fallada bestehende Leerstellen mit seinen schriftstellerischen Mitteln. Dabei gelingt es ihm sehr überzeugend, ein Sittenbild der Gesellschaft zur Zeit des Nationalsozialismus zu zeichnen. Es gibt sowohl Übereinstimmungen als auch Abweichungen zwischen den historisch belegten Fakten und der literarischen Verarbeitung.
Angesichts zunehmender nationalistischer und rechtsextremer Tendenzen in der bundesrepublikanischen Gesellschaft ergibt sich aus der Auseinandersetzung mit dem »Fall Hampel« nicht zuletzt auch die Frage, welche Ermutigung von deren Widerstandsaktivitäten für uns heute ausgehen kann:
Kultursalon des Arbeitskreises Regionalgeschichte e. V., Im Dorn 7 in 31535 Neustadt-Averhoy.
Donnerstag, den 7. November 2024 von 19:00 bis 21:00 Uhr.
Anreise: ZOB Neustadt am Rübenberge, Buslinie 870 bis Averhoy Mitte.