Rund 20 Gäste kamen am Dienstag, den 25. Juni zur Premiere meiner Lesung „Alles in meinem Leben endet in einem Buch: Hans Fallada in Moabit.“ Der Ort war ein besonderer: die Dependance des Mitte Museums im Rathaus Tiergarten, genauer gesagt, das holzvertäfelte ehemalige Bürgermeisterzimmer. Das Rathaus Tiergarten entstand zwischen 1935 und 1937. Es war der erste Neubau der Berliner Kommunalverwaltung im Nationalsozialismus. Edouard Compere vom Mitte Museum führte in die Veranstaltung ein. Was mich besonders freute waren die zahlreichen, informierten Fragen nach Hans Fallada und seinem wechselvollen Leben aus dem Publikum!
„Alles in meinem Leben endet in einem Buch“ – Hans Fallada in Moabit
Gerickesteg (Foto Christian Winterstein 2024)*
Im Januar 1930 zogen Hans Fallada und seine Frau Anna von Neumünster nach Berlin. In Alt-Moabit fanden sie in der Calvinstraße Unterkunft in zwei möblierten Zimmern. Ab dem Zeitpunkt arbeitete Fallada wieder an einem Roman und legte den Grundstein für sein literarisches Werk als Autor der Neuen Sachlichkeit. Und in seinem Leben änderte sich noch mehr: Falladas erster Sohn Ulrich wurde in Moabit geboren. Ich lese aus Briefen und Romanen Falladas und zeige Fotografien. Aus unterschiedlichen Quellen wie zum Beispiel dem Hans-Fallada-Archiv Carwitz oder dem Landesarchiv Berlin entsteht eine beeindruckende und spannende Erzählung über einen kleinen, aber bedeutungsvollen Ausschnitt aus dem Leben Falladas, die den Schriftsteller greif- und nahbar werden lässt. Das Krankenhaus Moabit, der Kleine Tiergarten oder die Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche: „Alles in meinem Leben endet in einem Buch“, so Hans Fallada.
Die Premiere der Lesung findet statt am Dienstag, den 25. Juni 2024 von 17:00 bis 18:00 Uhr in der Dependance des Mitte Museums im Rathaus Tiergarten, 2. Etage, Raum 234, Mathilde-Jacob-Platz 1 in 10551 Berlin (Buslinien 101, 123 und M27; U-Bahn U9).
*Der Gerickesteg, auch Bellevuesteg genannt, war 1930 Teil des täglichen Arbeitsweges Falladas zum Rowohlt-Verlag, in dem er als Leiter der Rezensionsabteilung beschäftigt war.