Wer waren Otto & Elise Hampel? – eine dialogisch-szenische Lesung mit Christian Winterstein und Wilhelm Holthus

Ausschnitt einer fotografischen Reproduktion eines überlieferten Hampel-Flugzettels (Foto vom Foto Christian Winterstein 2018)

Ausschnitt einer fotografischen Reproduktion eines überlieferten Hampel-Flugzettels (Foto vom Foto Christian Winterstein 2018)

Über die Menschen des Arbeiterwiderstands im Nationalsozialismus beziehungsweise des »Widerstands von unten« ist wenig bekannt. Eine Ausnahme bilden Otto und Elise Hampel. Über ihre Widerstandsaktivitäten gibt es sowohl Gestapo- und Nazijustizakten als auch deren literarische Verarbeitung durch Hans Fallada in seinem 1947 posthum erschienenen Roman »Jeder stirbt für sich allein«.

Wilhelm Holthus und ich lesen Auszüge aus den Nazijustizakten zum Fall Hampel als auch Textpassagen aus Falladas Roman. Das dialogische Prinzip der Gegenüberstellung der historischen Dokumente mit den Romanpassagen schafft dabei einen informativen und spannungsreichen Zugang zum Fall. Beide Zugriffsweisen ergänzen sich: Wo die Akten keine oder nur sehr spärliche Informationen liefern, füllt Fallada bestehende Leerstellen mit seinen schriftstellerischen Mitteln. Dabei gelingt es ihm sehr überzeugend, ein Sittenbild der Gesellschaft zur Zeit des Nationalsozialismus zu zeichnen. Es gibt sowohl Übereinstimmungen als auch Abweichungen zwischen den historisch belegten Fakten und der literarischen Verarbeitung.

Angesichts aktuell zunehmender nationalistischer und rechtsextremer Tendenzen in der bundesrepublikanischen Gesellschaft ergibt sich aus der Auseinandersetzung mit dem »Fall Hampel« nicht zuletzt auch die Frage, welche Ermutigung von deren Widerstandsaktivitäten für uns heute ausgehen kann.

Dialogisch-szenische Lesung »Wer waren Otto und Elise Hampel?«  mit Christian Winterstein und Wilhelm Holthus am 24. November 2023 um 20:00 Uhr in der Dorotheenstädtischen Buchhandlung (Kunststätte Dorothea), Turmstraße 5 in 10559 Berlin (M10, Haltestelle Kriminalgericht Moabit).

www.dorotheenstaedtische.de/event/jeder-stirbt-fuer-sich-allein/#more-511

Vernissage Beusselstraße – Gestern und Heute: Stadtschloss Moabit

Das Bild hält das Gebäude fest, den Stadtschloss- bzw. Nachbarschaftstreff, in dem die Vernissage zu "Beusselstraße - Gestern und Heute" am 30. Juli stattfand.

Stadtschloss-Treff Moabit (Foto Christian Winterstein 2023)

Die Kollegen vom Moabiter Ratschlag e. V. bereiteten in der Küche Schnittchen zu und füllten den Orangensaft in die Gläser, als ich an diesem Sonntag, den 30. Juli um halb zwölf mittags kam. Ein letzter, prüfender Blick auf die Bilder, ja, sie hängen einigermaßen gerade, und den Fußboden noch ein wenig ausgefegt: So, nun konnten die Gäste kommen.

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Beusselstraße – Gestern und Heute: Stadtschloss Moabit

Beusselstraße, Blick vom sogenannten Beusselberg, Foto Christian Winterstein 2022

Beusselstraße, Blick vom Beusselberg (Foto Christian Winterstein 2022)

„Beusselstraße – Gestern und Heute“ zeigt Fotografien aus Geschichte und Gegenwart dieser Berliner Straße. Meine Ausstellung stellt die kleinen Veränderungen im Straßenbild in den Mittelpunkt, die exemplarisch stehen für die Wandlungen Berlin-Moabits in den letzten Jahrzehnten. Ausgehend von Bildmaterial des Landesarchivs Berlin ab Ende der 1940er-Jahre zitiere ich das frühere Motiv, indem ich für das Gegenwartsbild die Standorte der damalig Fotografierenden eingenommen habe. Dabei entsteht eine aufschlussreiche Vergleichsmöglichkeit zwischen dem früheren und dem heutigen Straßenbild, seinen Geschäften, Häusern und Menschen. Es zeigt sich, was sich verändert hat, was geblieben ist und was es so gar nicht mehr gibt. Im Gestern steckt das Heute und im Heute das Gestern und Morgen. Das Fotoprojekt wurde als Aktion aus Mitteln des Bundes und des Landes Berlin im Programm Sozialer Zusammenhalt (Aktionsfonds) gefördert.

Stadtschloss Moabit: Stadtschloss-Treff – Nachbarschaftstreff, Rostocker Straße 32 B in 10553 Berlin.

Vernissage: 30.7.2023 von 12:00 bis 16:00 Uhr.

Ausstellungszeitraum: 31.7. bis 31.8.2023.

Die Ausstellung kann zu folgenden Öffnungszeiten besucht werden: montags bis freitags von 12:00 bis 19:00 Uhr und sonntags von 12:00 bis 16:00 Uhr.

https://www.qm-beusselstrasse.de/Aktuelles

https://www.moabit.net/

Vernissage Beusselstraße – Gestern und Heute: Quartiersmanagement Beusselstraße

Vernissage von "Beusselstraße - Gestern und Heute" am 28.02.2023 im Quartiersbüro vom Quartiersmanagement Beusselstraße.

Vernissage „Beusselstraße – Gestern und Heute“ (Foto Gerald Backhaus 2023)

Es war eine stimmungsvolle Vernissage! Zwischen 17:00 und 19:00 Uhr besuchten am 28. Februar Bewohner und Bewohnerinnen des Beusselkiez die Ausstellung „Beusselstraße – Gestern und Heute“ im Stadtteilbüro des Quartiersmanagements Beusselstraße in Berlin-Moabit. Wir kamen miteinander ins Gespräch über die Veränderungen in der Beusselstraße in den letzten Jahren. Vor meinem Lieblingsbild mit Kalle, der seine Rente mit dem Sammeln und Verkauf von Altmetall aufbessert, erläuterte ich mein Foto- und Ausstellungsprojekt. Filmemacher und „rasender Reporter“ Gerald Backhaus machte die Fotos von der Eröffnungsfeier.

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Beusselstraße – Gestern und Heute: Quartiersmanagement Beusselstraße

Beusselstraße, Blick vom sogenannten Beusselberg, Foto Christian Winterstein 2022

Beusselstraße, Blick vom Beusselberg (Foto Christian Winterstein 2022)

„Beusselstraße – Gestern und Heute“ zeigt Fotografien aus Geschichte und Gegenwart dieser Berliner Straße. Meine Ausstellung stellt die kleinen Veränderungen im Straßenbild in den Mittelpunkt, die exemplarisch stehen für die Wandlungen Berlin-Moabits in den letzten Jahrzehnten. Ausgehend von Bildmaterial des Landesarchivs Berlin ab Ende der 1940er-Jahre zitiere ich das frühere Motiv, indem ich für das Gegenwartsbild die Standorte der damalig Fotografierenden eingenommen habe. Dabei entsteht eine aufschlussreiche Vergleichsmöglichkeit zwischen dem früheren und dem heutigen Straßenbild, seinen Geschäften, Häusern und Menschen. Es zeigt sich, was sich verändert hat, was geblieben ist und was es so gar nicht mehr gibt. Im Gestern steckt das Heute und im Heute das Gestern und Morgen. Das Fotoprojekt wurde als Aktion aus Mitteln des Bundes und des Landes Berlin im Programm Sozialer Zusammenhalt (Aktionsfonds) gefördert.

Quartiersmanagement Beusselstraße, Rostocker Straße 35 in 10553 Berlin.

Vernissage: 28.2.2023 von 17:00 bis 19:00 Uhr.

Ausstellungszeitraum: 1.3. bis 28.3.2023.

Die Ausstellung kann werktags zu den Öffnungszeiten des Quartiersmanagements besucht werden (am Wochenende ist das Quartiersmanagement nicht besetzt).

https://www.qm-beusselstrasse.de/Aktuelles

Veröffentlichung: Sind Elise und Otto Hampel Helden für Sie? Von Christian Winterstein

Profilfotografien von Otto und Elise Hampel in der Galerie vom Kulturverein Feldberger Land e.V. (Foto Christian Winterstein 2019)

Profilfotografien von Elise und Otto Hampel in der Galerie vom Kulturverein Feldberger Land e. V. (Foto Christian Winterstein 2019)

Erschienen im „Salatgarten“, der Halbjahresschrift der Hans-Fallada-Gesellschaft e. V. Feldberger Seenlandschaft.

Der Artikel befasst sich mit der Frage, ob die Bezeichung „Helden“ angemessen und sinnvoll ist, um den Hampels und ihrem Widerstand, den sie gegen das nationalsozialistische Regime leisteten, gerecht zu werden und führt zu der sich daran anschließenden Frage, wie man sich in einer Diktatur verhalten sollte. Dabei nimmt er Gedanken des Literaturwissenschaftlers F. W. Springer zum Widerstand in einer Diktatur als moralische Pflicht auf. Keine Schuld auf sich zu laden, ist der entscheidende Punkt, der in der Auseinandersetzung mit dem historischen Beispiel des Arbeiterehepaars Hampel herausgearbeitet und in der Bildungsarbeit mit jungen Menschen für Themen aus ihrer Lebenswelt geöffnet werden kann.

https://fallada.de/wp-content/uploads/Salatgarten-2-2022.pdf